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Ein mutiger Minister

Dänemark verbietet Schächten

 

Das Schächten, genauer: das betäubungslose Schlachten von Tieren, gilt als besonders quälerisch. Die meisten Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen fordern deshalb ein Verbot des betäubungslos durchgeführten Schächtens.

Ein solches Verbot wird jetzt in Dänemark eingeführt. Der dortige Landwirtschaftsminister, Dan Jørgensen, ist ganz neu in seinem Amt und scheint kaum Konflikte zu scheuen. Kurz nach seinem Amtsantritt machte er von sich reden, indem er die Schweinefleischindustrie mit den Worten »Wir haben sehr große Tierschutzprobleme in der dänischen Schweineproduktion« kritisierte. Er kündigte Maßnahmen an, um das Abtrennen von Ringelschwänzen sowie die Kastration (beides wird bei Ferkeln ohne Betäubung durchgeführt) zu beenden und rückte zudem die hohen Sterberaten bei Ferkeln in den Mittelpunkt.

Jetzt das Schächtverbot

Das Thema »betäubungsloses Schächten« nicht als erstes Tierschutzthema anzugehen, war eine kluge Entscheidung von Dan Jørgensen. So kann er Vorwürfe, es gehe ihm in Wirklichkeit um die Diskriminierung von jüdischen und muslimischen Menschen, zumindest teilweise auf Anhieb ausräumen. Trotzdem gibt es Vorwürfe, dass die Religionsfreiheit eingeschränkt werde. Dem muss man aber entgegenhalten, dass diese beiden Religionen den Konsum von Fleisch nicht vorschreiben. Die eigentliche Ausübung der Religion ist also nicht betroffen.

Praktische Auswirkungen

Tiere ohne Betäubung zu schlachten, war in Dänemark auch bislang nicht üblich. Solange der Import von Fleisch betäubungslos geschächteter Tiere also nicht verboten wird, was unter den Regeln des europäischen Binnenmarkts kaum möglich erscheint, hat das Verbot kaum direkte Auswirkungen. Allerdings wird ein Signal gesetzt, und schon jetzt wird diskutiert, ob das benachbarte Schweden dem Beispiel Dänemarks folgen könnte.

 

 

Bericht von
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
Dircksenstraße 47
D-10178 Berlin

 

 

 

Renates Kommentar:

 

Super, das ist etwas worüber ich mich sehr gefreut habe. Endlich hat ein zuständiger Minister den Mut sich öffentlich und offiziell für mehr Menschlichkeit einzusetzen. Da können sich unsere sogenannten Volksvertreter ein Scheibchen abschneiden.

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