Bärlauch-Distel-Weißdorn Naturheilmittel von Dr.Pandalis

 

Bär­lauch – Mistel – Weiß­dorn

Bo­ta­nik

Bär­lauch (Al­li­um ursi­num L.) ist – an­ders als der Knob­lauch – ein für Mit­tel­eu­ro­pä­er ur­hei­mi­sches Zwie­bel­ge­wächs, das wild in ganz Eu­ro­pa wächst. Man fin­det es vor allem in feuch­ten, hu­mus­rei­chen und schat­ti­gen Schlucht- und Bu­chen­wäl­dern, wo es im Früh­jahr weite Flä­chen des Bo­dens be­deckt.

Die Mistel (Vi­s­cum album L.) ge­hört der Fa­mi­lie der Lo­r­an­thaceae an. Sie sitzt als eine der we­ni­gen pa­ra­si­tisch le­ben­den Pflan­zen Eu­ro­pas auf Laub- und Na­del­bäu­men und ent­zieht die­sen Was­ser und darin ge­lös­te Nähr­stof­fe. Mi­steln wach­sen meist zu ku­ge­li­gen Bü­scheln heran, die einen Durch­mes­ser von bis zu einem Meter er­rei­chen kön­nen.

Weiß­dorn (Cratae­gus ox­ya­can­tha Auct.) ist ein in Eu­ro­pa hei­mi­scher Strauch oder klei­ner Baum, der im Mai üppig weiß blüht. Er ge­hört zu den Ro­sen­ge­wäch­sen (Ro­saceae) und ist häu­fig als He­cken­pflan­ze zu fin­den.

Ge­schich­te

Schon seit Jahr­hun­der­ten nut­zen die Eu­ro­pä­er den Bär­lauch als hei­mi­sche Nah­rungs­pflan­ze. Seine Ver­wen­dung als Heil­pflan­ze mach­te da­ge­gen seit der Klos­ter­me­di­zin des Mit­tel­al­ters meh­re­re Höhen und Tie­fen durch, um letzt­lich von der Dr. Pan­da­lis-For­schung wie­der­ent­deckt zu wer­den.

Die Mistel war schon in der An­ti­ke als Heil­pflan­ze be­kannt und spiel­te auch in den kul­ti­schen Hand­lun­gen kel­ti­scher Pries­ter eine be­deu­ten­de Rolle. Ihre Tra­di­ti­on als Heil­pflan­ze wurde auch im Mit­tel­al­ter auf­recht­er­hal­ten. In der Volks­me­di­zin wird die Mistel zur Lang­zeit­be­hand­lung leich­ter Fälle von Blut­hoch­druck und zur Ar­te­rio­skle­ro­se­pro­phy­la­xe ein­ge­setzt.

Erste Hin­wei­se zur Ver­wen­dung von Weiß­dorn als Heil­mit­tel stam­men von Dio­sku­ri­des aus dem 1. Jahr­hun­dert nach Chris­tus. Auch viele my­thi­sche und ri­tu­el­le Be­deu­tun­gen die­ser Pflan­ze sind aus un­ter­schied­li­chen Epo­chen über­lie­fert.

In­halts­stof­fe

Der Bär­lauch zeich­net sich durch sei­nen be­son­ders hohen Ge­halt an schwe­fel-ak­ti­ven Ver­bin­dun­gen (Schwe­fel in re­du­zier­ter Form) aus. Ei­ni­ge der schwe­fel­hal­ti­gen Sub­stan­zen wie Glutathion, Cys­tein und Cys­tein-S-oxi­de kom­men in der Pflan­ze ge­nu­in, also „na­tür­lich“, vor. An­de­re (z. B. Sul­fen­säu­ren) ent­ste­hen erst bei Ver­let­zung der Pflan­zen­zel­len.

Dar­über hin­aus ist Bär­lauch je nach Stand­ort reich an Mi­ne­ral­stof­fen wie Eisen, Ma­gne­si­um und Mangan. Er ent­hält Spu­ren von Selen und viel Ade­no­sin.

Alle Al­li­um-Ar­ten ste­hen hin­sicht­lich des Ade­no­sin-Ge­halts im Pflan­zen­reich an der Spit­ze

Bär­lauch (Al­li­um ursi­num)

> 130 mg/100 g

Zwie­bel (Al­li­um cepa)

59 mg/100 g

Knob­lauch (Al­li­um sa­ti­vum)

< 56 mg/100 g

Ar­ni­ka (Ar­ni­ca mon­ta­num)

9 mg/100 g

Küm­mel (Carum carvi)

3,5 mg/100 g

Dem Ade­no­sin wer­den im Zu­sam­men­hang mit Al­li­um-Ar­ten ver­schie­de­ne Wir­kun­gen zu­ge­schrie­ben:

  • Nor­ma­li­sie­rung des Herz­rhyth­mus
  • Hem­mung der Blut­ge­rinn­sel­bil­dung
  • Hem­mung der Fett­kör­per­auf­nah­me (Cho­les­te­rin)
  • Ver­rin­ge­rung der In­farkt­grö­ße

Haupt­wirk­stoff der Mistel ist das Vis­co­to­xin (frü­her als „Mistel-Herz­stoff“ be­kannt).

An Men­schen be­wirkt Weiß­dorn schon beim Herz­ge­sun­den eine Ver­stär­kung der Herz­tä­tig­keit [1], bei Herz­kran­ken nach län­ge­rer Me­di­ka­ti­on eine sub­jek­ti­ve Bes­se­rung [2], ob­jek­tiv mess­ba­re Stär­kung und Re­gu­lie­rung der Herz­tä­tig­keit [3]. Für die Wir­kung sind haupt­säch­lich oli­go­me­re Pro­cya­ni­di­ne und Fla­vo­no­ide ver­ant­wort­lich.

[1] H.G. Men­ßen (Hrsg.), Phy­to­the­ra­peu­ti­sche Welt, Frank­furt: PMI 1983.
[2] z. B. De­gen­ring FH, Suter A, Weber M, Sal­ler R: A ran­do­mi­sed dou­b­le blind pla­ce­bo con­trol­led cli­ni­cal trial of a stan­dar­di­sed extract of fresh Cratae­gus ber­ries (Crata­e­gi­san) in the tre­at­ment of pa­ti­ents with con­ges­ti­ve heart failu­re NYHA II. Phy­to­m­edi­ci­ne. 2003;10(5):363-9.
[3] z. B. Pitt­ler MH, Guo R, Ernst E: Haw­t­horn extract for trea­ting chro­nic heart failu­re. Coch­ra­ne Data­ba­se Syst Rev. 2008 Jan 23;(1):CD005312.

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