Der EU-Griff nach der Nahrungskontrolle über die Menschen

Ich zitiere aus https://www.welt.de/wirtschaft/article187003528/Landwirtschaft-Das-leise-Sterben-der-deutschen-Kleinbauern.html

 

Wer mehr Hektar hat, kriegt mehr Geld

Mit fast 40 Prozent oder 365 Milliarden Euro wird der Agrar-Bereich weiterhin den größten Anteil am Haushalt abbekommen. Doch drei Viertel davon werden schlichtweg auf die Äcker verteilt. Größe ist also entscheidend: Wer mehr Hektar hat, bekommt mehr Geld aus dem Agrar-Fördertopf. Das führt dazu, dass selbst ein Milliardenunternehmen wie die Mannheimer Südzucker Fördermittel erhält, wenn auch nur von rund 1,8 Millionen Euro, während viele kleinere Bauern kaum etwas von dem Brüsseler Geldsegen sehen.

Ein Fünftel der Betriebe erhalten vier Fünftel der 60 Milliarden, konstatiert der Agrar-Atlas, dessen Autoren der Politik vorwerfen, vor der mächtigen Agrarlobby einzuknicken. Allein ein Fünftel der Agrarmittel erhält das eine Prozent der größten Betriebe in der EU. Dazu gehören dann Unternehmen wie die vom tschechischen Premier und Milliardär Andrej Babiš gegründete Agrofert-Gruppe. Laut „Süddeutscher Zeitung“ sollen zwischen 2014 und 2020 „bedeutende Summen“ aus dem Europäischen Struktur- und Investitionsfonds an das Unternehmen, das Babiš in zwei Trusts überführt hat, geflossen sein und immer noch fließen – allein 2017 rund 82 Millionen Euro.

 

Sorge vor Mono-Kulturen

Die Verbraucher dürften dabei mögliche Folgen wie eine Verödung der Landschaft im Hinterkopf gehabt haben, die Sorge um Monokulturen,  die Lebensräume für Insekten oder Vögel zerstören, Tierquälerei, belastete Lebensmittel, Nitrat im Wasser oder steigende Bodenpreise, die sich Klein- oder Bio-Bauern nicht mehr leisten können. Auf jeden Fall zeigten sich laut Umfrage 73 Prozent der Befragten dafür offen, Klein-Bauern stärker staatlich zu unterstützen.

Auch bundesweit geht der Trend zu immer größeren Beständen, vor allem in der Massentierhaltung. Bei Masthühnern wurden 1999 pro Betrieb durchschnittlich 4147 Tiere gehalten, 2016 waren es schon 28.166. Ähnlich dramatisch ist die Entwicklung bei Schweinen. Heute hält jeder Hof im Schnitt 695 Tiere – das sind drei Mal so viele wie 1999.

Viele Deutsche sind nachhaltig beunruhigt über dieses Höfesterben und den Strukturwandel hin zu größeren Betrieben, glaubt man einer Forsa-Umfrage, die im „Agrar-Atlas“ zitiert wird. Danach sorgen sich über drei Viertel der Befragten vor einer allzu eindimensionalen, allzu groß angelegten und intensiven Landwirtschaft.

 

 

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