Pflanzen wie Löwenzahn (Taraxacum officinale), die gemeine Wegwarte (Cichorium intybus), die Wild-Artischocke (Cynara scolymus) und die Brennessel (Urtica dioica) zeichnen sich allesamt durch ihren Gehalt an speziellen Bitterstoffen aus. Die ersten drei gehören pflanzensystematisch betrachtet zu der gleichen Familie, nämlich den Korbblütengewächsen oder Asteraceae. Von der Gestalt her sind sie allerdings ganz verschieden. Die Brennessel ist der Familie der Urticaceae zuzuordnen. Die Wald-Wegwarte (Cichorium intybus L.) gehört zu den mehrjährigen Pflanzen, wächst in ganz Europa und besticht durch ihre strahlend himmelblauen Blüten.
Einer alten Sage nach handelt es sich bei der Pflanze um eine verzauberte Prinzessin, die so lange am Wegesrand auf ihren Liebsten wartete, bis eine Fee sie in ebenjene leuchtend blaue Blume verwandelte. Der Wild-Löwenzahn (Taraxacum officinale) hat sich sowohl als Gemüseals auch als Heilpflanze schon früh einen Namen gemacht. Schätzte man doch seinen bitteren Geschmack und die wertvollen Vitalstoffe. Die Wild-Artischocke oder Gemüsedistel (Cynara scolymus) ist vom Geschmack her das vielleicht bitterste und von der Blüte her das auffälligste unter den im Urbitter® Bio Granulat enthaltenen Wildgemüsen. Wohl jedem bekannt dürfte Urtica dioica L., die große Brennessel, sein.
Bitterstoffe spielten als Mittel zur Magen- und Darmpflege von jeher eine große Rolle. Schon in mittelalterlichen Klosterrezepten aus der Umgebung der hl. Hildegard von Bingen ist von heimischen Bitterkräutern zur Unterstützung der Verdauung die Rede. Vor fast 500 Jahren empfahl der große Kräuterbuchautor Leonhart Fuchs die bittere Wegwarte zur Stärkung des Magens und Förderung des Stuhlgangs (Leonhart Fuchs: New Kreüterbuch („Von Wegwart“, Cap. CCLXIII ), erschienen bei Michael Isingrin, Basel, 1543). Im Vergleich zu unserer jetzigen Nahrung war früher vor allem das Gemüse reicher an Bitterstoffen. Heute gibt es dagegen kaum noch jemanden, der sich an bittere Gurken oder Möhren erinnert. Aus „modernen“ Gemüsesorten und anderen Nahrungsmitteln ist zugunsten eines „angenehmeren“ Geschmacks der Großteil der Bitterstoffe herausgezüchtet worden.
Dies hat zur Folge, daß eine wichtige natürliche Anregung und Regulation der Verdauung fehlt. Aber auch die Eßbremse wird ausgetrickst, denn der süßere Geschmack weckt die Lust auf mehr, ohne daß ein Bedarf besteht. Der Grund: Süße Geschmacksempfindungen lassen den Körper mehr Insulin ausschütten – ein Effekt, der wiederum mit einer Appetitstimulierung einhergeht.
Übrigens: Wußten Sie, daß auch in der heutigen Landwirtschaft bitter schmeckende Weidepflanzen „weggespritzt“ werden, damit die Kühe mehr fressen?
Neben der Bereitstellung von lebenswichtigen bitterstoffreichen Nährstoffgruppen pflegen Gemüsebitterstoffe Magen und Darm und regeln die tägliche Verdauung. Darüber hinaus signalisiert der bittere Geschmack dem Körper: „Achtung, in dieser Nahrung könnte auch etwas Giftiges lauern, iß besser nicht soviel!“
Die Überlebensstrategie bestimmter Pflanzen besteht nämlich darin, für Tiere ungenießbar zu sein. Dies erreichen sie durch die Produktion von sehr bitter schmeckenden Substanzen. Tiere, und somit auch der Mensch, haben daher im Laufe der Evolution eine natürliche Eßbarriere entwickelt, sobald etwas bitter schmeckt. Einer „Überfütterung“ sind damit Grenzen gesetzt.
Indem die Bitterstoffe die Verdauungsdrüsen wie Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse aktivieren, läuft die Verdauung schneller und vollständiger ab, was dem bauchbetonten Übergewicht entgegenwirken kann. Der physiologische Grund für diesen Mechanismus ist einfach: Ohne die bittere Verdauungsanregung wird der Darm träge, und es kommt zu bakterieller Fehlbesiedelung („Dysbiose“). Der Körper entwickelt dann den berühmten Rettungsring, um durch die vermehrte Produktion von Leptin, einem Hormon des Fettgewebes, die Immunabwehr zu stärken. Ist die Darmflora dagegen in Ordnung, werden auch die Fettansammlungen im Bauchbereich überflüssig und langsam von selbst abgebaut. Unser Verdauungstrakt hat sich im Laufe der Evolution bewährt, daher sollte man ihn in der seit Urzeiten vertrauten Weise versorgen. Dazu gehört eine natürliche Ernährung, die v. a. auch Bitterstoffe beinhaltet. Auf diese Art können sowohl Magen als auch Darm wieder in Gang gebracht werden. Ganz von allein stellt sich dann ein ganz normaler, von alters her gewohnter Ablauf des Eßverhaltens ein.
Bitterstoffhaltige Wildgemüse sind – wie der Name schon sagt – reich an Bitterstoffen. Bitterstoffe gehören keiner einheitlichen Stoffklasse an, gemeinsames Merkmal ist lediglich der bittere Geschmack. Die Wild-Artischocke weist als bittere Hauptkomponente das Cynaropikrin, der Löwenzahn die Taraxinsäure und die Wegwarte das Lactucin auf. Alle von uns gewählten bitteren Pflanzen haben urheimischen Charakter, d. h., dem Körper werden die Bitterstoffe zugeführt, die schon dem Organismus unserer europäischen Vorfahren bekannt waren.
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